Die neue Spielserie wirft bereits ihre Schatten voraus. Eine Spielserie, die wohl auch als historisch zu nennen ist, denn erstmals seit Bestehen des TTC Tüschnitz tritt die 1. Jugendmannschaft in der höchsten oberfränkischen Spielklasse an und die 2. Jugend hat nach der errungenen Meisterschaft nun auch höhere Aufgaben in der 1. Kreisliga zu absolvieren.
Am ersten August-Wochenende hatte die Vorstandschaft deshalb zu einem TT-Lehrgang ins Mehrzweckhaus eingeladen und hierzu den BTTV-Trainer Sebastian Tax aus München engagiert. Die Beteiligung war zur Überraschung von Vorstand Heinz hervorragend denn bis auf Fabio waren alle Nachwuchs-TTC-ler zuzüglich der Jugend-Coaches Chris und Marcel am Samstag morgen pünktlich um 10 Uhr im Mehrzweckhaus angetreten – alle pünktlich bis auf Marsi, der sich vor dem Aufwärmtraining drücken wollte, und Leon, der erst gegen Mittag auftauchte – noch etwas schläfrig nach einer mit Müh und Not überstandenen auswärtigen Geburtstagsfeier . Chris hingegen hielt sich vorbildlich und trat nach dem Auskosten des Beikheimer Wiesenfestes – wenn auch etwas bleich im Gesicht – pünktlich an – Respekt! (Wer feiern kann , kann auch Tischtennis spielen )
Trainer Sebastian war einigen schon aus den Tischtenniscamps der vergangenen Jahre in Oberhaching bekannt, so dass das Kennenlernen abgekürzt werden konnte.
Nach einer ziemlich anstrengenden Trainingseinheit bis 12.30 Uhr krochen alle mehr oder weniger erledigt (Lukas mit Sauerstoffmaske) und auf dem Zahnfleisch robbend erst einmal an den "Futternapf" in Form von bestellten Pizzen und Döner. Besonderes Highlight: Sogar Alleinunterhalter Elias war die Luft weggeblieben und alle wunderten sich über die Stille beim Essen.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Themen Aufschlag und Rückschlag, bei dem sogar der Aufschlagkünstler Heinz in seinem reifen Tischtennisalter noch etwas lernen konnte. Dieter Gawert, der unten im MZH die Verpflegungsstation der gleichzeitig an diesem Wochenende laufenden Volkswanderung betreute, wagte einige scheue Blicke in die Halle, um dann festzustellen "des is nex me fe mich; dou muss ich zeviel denk!"
Auch 2. Vorstand Michel und Uli schauten vorbei, um aber vorsichtshalber auch gleich wieder das weite zu suchen "nie dass ich aa nuch drokumm".
Während Heinz sich schwerpunktmäßig mit dem einsammeln der gefühlten 2 Millionen Tischtennisbälle beschäftigte, versuchten die Jungs die Theroie des Aufschlags mit der Praxis zu verknüpfen, was aber auf Anhieb natürlich nicht allen gleich gelang: da ist weiteres Training angesagt.
Um 17 Uhr war der erste Tag gelaufen und alle gingen mit dem guten Gefühlr nach Hause, tatsächlich was geleistet zu haben, einigen allerdings standen doch noch einige Fragezeigen in den Augen.
Am Abend freuten sich Trainer Sebastian und Heinz auf das Open-Air-Sommerfest im Burkersdorfer Technet, was dann aber im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist.Ein weiterer Versuch der beiden Nachtschwärmer, wenigstens an der Traber Kerwa im geschützten Gemeindesaal noch einen Absacker zu erwischen war zwar zunächst erfolgreich, aber irgendwie war da auch die Stimmung angesichts des Wetters auf einem Tiefpunkt und die abwechslungsreiche Musik (von Beatles bis Helene Fischer) der aufspielenden Band war am Ende diesen Tages dann doch nichts mehr für die Ohren der Beiden. Jedenfalls schickte Sebastian seinem Freund und bekennenden Helene Fischer – Fan gleich einen Live-Mitschnitt seines Idols, allerdings in männlicher Ausführung und mit Unterhemd bekleidet
Am nächsten Morgen um 10 Uhr trat die ganze Sippschaft tatsächlich pünktlich wieder an. Alle? Nein – nicht alle: der "natürliche Schwund" einer derartigen anstrengenden Wochenendveranstaltung äußerte sich in Person von Marcel, der damit ausgerechnet sein Thema "Spiel mit und gegen Material" leider verpasste.
Bei diesem für Jugendliche sehr komplizierten Thema, das Sebastian in Form von vielen eigens mitgebrachten Noppen-Belägen gut rüberbrachte wurden die Fragezeichen beim Ausprobieren der Schläger immer größer – ……bis auf Jannik, der sich am liebsten gleich einen Noppenaußen-Belag draufmachen wollte.
In letzter Konsequenz wurde den Jungs aber vermittelt, dass es gar nicht so schwer ist, gegen "unbequemes" Material zu spielen, wenn man nur verstanden hat, wie so ein "Giftschläger" grundsätzlich funktioniert – und wenn man mitdenkt.
Nach einer sehr intensiven Balleimer-Trainingseinheit (Tim spielte wie in Trance und zog dann tatsächlich am Ende auch tolle Topspins), bei der auch Vorstand Heinz (nachdem er genug vom Bälle aufsammeln hatte) mitmischte und feststellte, dass der Zahn der Zeit mittlerweile auch bei ihm kräftig genagt hat, war um 14 Uhr dieser Lehrgang beendet.
Es bleibt nun zu hoffen, dass unsere Jungs am 13.9. beim ersten Spiel nicht völlig verwirrt an den Tischen stehen, aber nachdem Michael vieles mitgeschrieben hat, könnte er ja eigentlich einen Auffrischungskurs geben bzw. auch im Nachhinein noch die eine oder andere Unklarheit beseitigen.
Gebracht hat dieser Lehrgang, der heuer der Ersatz für ein Wochenende in der Sportschule Oberhaching war, in jedem Fall etwas – und der Münchner Trainer Sebastian konnte auch etwas lernen – nämlich wie Helene Fischer in Oberfranken klingt.
Jedenfalls einmal mehr ein Beweis für die Aufgeschlossenheit und nachhaltige Jugendarbeit beim TTC Tüschnitz, der für seine Nachwuchs-TTC-ler zwar nicht alles – aber sehr vieles tut.